Zukunftswerkstätten

Die Methode der Zukunftswerkstatt entspringt einer sozialkritisch, humanistisch und ökologisch orientierten Zukunftsforschung. Sie wurde vor mehr als 30 Jahren entwickelt, damit Betroffene ihre Kompetenzen in die Gestaltung von Zukunft einbringen können.

Zukunftswerkstätten sind heute eine etablierte, effektive und kreative Methode zur Gestaltung von Veränderungsprozessen in Organisationen. Gemeinsam werden Zukunftsentwürfe, Ziele und Maßnahmen entwickelt. Gemeinden und Verwaltungen setzen Zukunftswerkstätten auch als Bürgerbeteiligungsverfahren ein. Für Bürgerinitiativen, Stadtteilprojekte, Umweltgruppen oder ähnlichen Initiativen eignen sich Zukunftswerkstätten zur Projektentwicklung.

Der Inhalt der Werkstatt wird von der Gruppe selbst bestimmt und kann folgenden Zielen dienen:
• Lösung eines akuten Problems
• Entwicklung neuer Projekte oder zur Projektüberarbeitung
• Neugründung von Vereinen, Initiativen oder Netzwerken

Die Zukunftswerkstatt ist ähnlich dem Schema unserer Zeitwahrnehmung an den drei Zeitdimensionen Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft orientiert. Diese drei Zeitdimensionen bilden die drei Phasen der Zukunftswerkstatt: Kritikphase (vergangenheitsorientiert), Umsetzungsphase (gegenwarts- orientiert) und Utopiephase (zukunftsorientiert). Im Unterschied zu unserem gewöhnlich linearen Zeitgefühl und Denken, wendet die Zukunftswerkstatt zwei Kniffe an, die ihr besonders kreatives Potential ausmachen.

Erstens wird in der Kritikphase all das Negative, das wir aus der Vergangenheit mitbringen und das die Gegenwart prägt, gesammelt. Nach dieser Sammlung wird es beiseite gelegt. Es soll für den weiteren Prozess nur eine nachrangige Rolle spielen. Zweitens wird mit der Utopiephase die Beschäftigung mit Zukunft vorgezogen. Damit wird verhindert, dass Gedanken über die gegenwärtige Situation zu sehr den Entwurf von Lösungsmöglichkeiten überschatten. Alle Teilnehmenden sollen frei von den üblichen Hemmnissen, die das Realitätsdenken mit sich bringt, phantasievolle Ideen entwickeln können. In der Umsetzungsphase werden schließlich diese Ideen der Utopiephase, die durchaus etwas abgehoben sein können, zu realisierbaren Konzepten bzw. Projektplänen weiterentwickelt.

Da es bei Zukunftswerkstätten besonders auf eine kreative Atmosphäre ankommt, sollten Zeitrahmen und Räumlichkeiten angemessen ausgewählt werden. Günstig sind Werkstätten, die über zwei bis drei Tage gehen und in Räumlichkeiten außerhalb des üblichen Tagesgeschäftes stattfinden. Tagungshäuser oder Jugendherbergen bieten außerdem noch den Vorteil, dass die Abende gemeinsam gestaltet werden können.

In Vorgesprächen sind die Rahmenbedingungen abzuklären sowie Aufgabe und Ziel der Werkstatt festzulegen. Bei großen Gruppen oder komplexeren Themen ist es sinnvoll, mit mehreren ModereratorInnen zu arbeiten.


Honorarsatz: ca. 300,- € pro Tag und Moderator/Moderatorin